Klimawandel

 

In diesem Artikel wird die Klimaentwicklung seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts im Osten Österreichs kurz umrissen. Dazu wird das regionale Klima im Wesentlichen vor dem Jahr 1990 mit jenem nach 1990 verglichen.

 

Betrachtet man die Entwicklung des Jahresmittels der Lufttemperatur im Osten Österreichs seit 1955, zeigt sich folgendes Bild:

jahresmittelwien

Zur besseren Übersicht wurde aus diesen Daten für 1955 bis 2020 jeweils ein Durchschnitt aus 5-Jahresperioden errechnet. Die Abweichungen beim 5-Jahresschnitt liegen bei +/-7,5%, was im folgenden Diagramm dargestellt ist.

 5jahresmittel wien 1956 2020

Der deutliche Anstieg der Temperaturen ist gut erkennbar. Lag der Durchschnitt vor 1985 in den meisten Fällen noch unter 10 °C, bewegen sie sich seit dem Jahr 2000 bis auf wenige Ausnahmefälle immer über der 10 °C – Marke.

In der Landwirtschaft wie auch im Privatbereich wird oftmals noch immer mit den ‚alten‘ Umweltbedingungen gearbeitet, die etwa vor dem Jahr 1990 galten. Daher wird im nächsten Diagramm dieser Zeitraum als ‚State of the Art‘ bezeichnet und mit den ‚Tatsächlichen Bedingungen‘ verglichen, die mittlerweile vorherrschen.

 

 

5JahresmittelWien_Legende.jpg

 

Die folgenden Diagramme in denen Anzahl bzw. Prozent der Werte in den Jahren 1955-1985 mit jenen in den Jahren 1988-2018 verglichen werden, verdeutlichen diesen Sachverhalt:

vgl ueber unter10degc

Dargestellt werden kann das Problem auf verschiedenste Arten, jedoch scheint es für uns und unsere Landwirtschaft höchste Zeit, sich danach zu orientieren.

In den folgenden Grafiken sind die Jahresdurchschnittstemperaturen und Jahresniederschlagsmengen im Zeitraum von 1991-2020 für Eisenstadt dargestellt. Die Durchschnittswerte dieser 30 Jahre sind extra rot dargestellt. Als Vergleich dazu ist das 30-Jahr-Mittel der Periode 1981-2010 in grün eingezeichnet.

Zu beachten ist bei diesem Vergleich natürlich, dass es sich um Datensätze handelt, die von 1991 bis 2010 identisch sind. Oder anders ausgedrückt: 2/3 der Daten sind gleich, bei der einen Periode kommt das erste Drittel (1981-1990) hinzu, bei der zweiten Periode das letzte Drittel (2011-2020). Trotzdem ergibt sich ein ganz eindeutiges Bild: lag die Jahresdurchschnittstemperatur in der früheren Periode noch bei 10,4 °C, liegt sie in der jüngeren schon bei 11,6 °C! Die Niederschlagsmenge verhält sich ebenfalls wie schon erwartet bzw. befürchtet: 1981-2010 lag sie bei rund 750 mm/J, 1991-2020 nur noch bei ca. 675 mm/J.

Und wenn es mal regnet, regnet es meist größere Mengen auf einmal ("Starkregen"). Der ausgetrocknete Boden ist sehr oft nicht imstande, diese Wassermengen in so kurzer Zeit aufzunehmen. Einerseits entstehen dann Überflutungen, andererseits bleiben die Felder unter der Erdoberfläche vergleichsweise trocken.

temperatur eisenstadt

 

niederschlag eisenstadt

 

Vergleicht man beispielsweise das Klima von Meran (Südtirol, IT) mit jenem von Eisenstadt, sind mittlerweile schon deutliche Übereinstimmungen gegeben. Der Niederschlag von etwa 500-800 mm/Jahr ist ähnlich wie jener von Meran (600-650 mm/Jahr), genauso wie die Eisenstädter Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 11,5 bis etwas über 12 °C (Meran ebenfalls ca. 12 °C). Dies war beispielsweise in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch völlig anders.

 

Die in diesem Artikel verwendeten Klimadaten stammen von folgenden Internetadressen:

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klimauebersichten/klimamittel-1971-2000

https://www.data.gv.at/katalog/dataset/69a06550-1ede-4f50-9c36-e7fb5cf6e7e8#resources